
Ergonomie am Arbeitsplatz: Eine Herausforderung für Gesundheit und Leistung
Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Gelenkschmerzen: Beschwerden aufgrund von Fehlhaltungen sind viel häufiger als man denkt – und ihre Folgen manchmal schwerwiegend.
Den ganzen Tag vor einem Bildschirm sitzen, regelmäßig schwere Lasten heben oder sich wiederholende Bewegungen ausführen – viele Berufstätige üben ihre Tätigkeit unter Bedingungen aus, die den Körper stark beanspruchen. Wenn ein Arbeitsplatz nicht angepasst ist, können diese körperlichen Belastungen im Laufe der Zeit zu Schmerzen führen, insbesondere im Rücken, in den Schultern oder im Nacken. Diese Beschwerden können sich auch zu chronischen Erkrankungen entwickeln und die Lebensqualität, aber auch die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen.
In der Schweiz ist die Situation besorgniserregend. Laut einer Studie des SECO leiden 18% der Erwerbstätigen an Rückenschmerzen, die mit ihrer beruflichen Tätigkeit zusammenhängen. Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) machen mehr als ein Viertel der erfassten krankheitsbedingten Absenzen aus. Jedes Jahr verursachen Rückenschmerzen 100 Millionen Fehltage. Diese Fehlzeiten verursachen erhebliche Kosten für die Unternehmen: Lohnfortzahlung, Ersatz, Versicherungsprämien, Verlangsamung und Verzögerung von Projekten, Produktivitätsverlust…
Diese Folgen müssen jedoch nicht zwangsläufig eintreten. Mit einem gut durchdachten ergonomischen Ansatz kann man Muskel-Skelett-Erkrankungen wirksam vorbeugen. Passen Sie die Ausrüstung an, sensibilisieren Sie die Teams, überdenken Sie bestimmte Prozesse. Denn die Ergonomie am Arbeitsplatz zu verbessern, bedeutet gleichzeitig, die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und die Effizienz der Organisationen zu steigern.
Was ist Ergonomie am Arbeitsplatz?
Ergonomie ist die Wissenschaft, die darauf abzielt, die Arbeit an den Menschen anzupassen – und nicht umgekehrt.
Sie berücksichtigt die physischen, mentalen und organisatorischen Fähigkeiten der Menschen, um Arbeitsplätze, Umgebungen und Arbeitsprozesse sicherer, komfortabler und effizienter zu gestalten.
Die Ergonomie befasst sich mit der Arbeit in all ihren Formen und Zusammenhängen. Sie berücksichtigt so unterschiedliche Parameter wie die Körperhaltung am Arbeitsplatz, die körperliche Anstrengung, die Umgebungstemperatur, die Lichtqualität, den Lärmpegel und die geistige Belastung.
Drei grosse Anwendungsbereiche ermöglichen es, den ergonomischen Ansatz zu strukturieren:
- Physische Ergonomie, die sich mit Körperhaltungen, Gesten, Möbeln und Geräten befasst ;
- Kognitive Ergonomie, die sich mit der mentalen Belastung, dem Informationsmanagement oder auch der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine befasst ;
- Organisatorische Ergonomie, die die Verteilung von Aufgaben, Zeitplänen oder Kommunikationsflüssen umfasst.
Das übergeordnete Ziel der Ergonomie ist es, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und dabei Gesundheit, Sicherheit, Komfort und Leistung miteinander zu verbinden.
Bewährte Praktiken zur Verbesserung der Ergonomie
Im Büro: Sich einen Moment Zeit zu nehmen, um den eigenen Arbeitsplatz zu optimieren, ist bereits ein guter Anfang. Sitze ich richtig? Sind mein Schreibtisch und mein Stuhl richtig eingestellt?
- Den Arbeitsplatz anpassen: verstellbarer Stuhl (Füße flach auf dem Boden, Knie im rechten Winkel), Bildschirm auf Augenhöhe, Tastatur und Maus in natürlicher Reichweite, Arme in einem 90°-Winkel auf den Schreibtisch legen.
- Mobilität fördern: Die beste Körperhaltung ist die folgende! Jede Stunde aktive Pausen einlegen, aufstehen, sich strecken.
- Vermeiden Sie eine Ermüdung der Augen, indem Sie den Blick regelmäßig vom Bildschirm abwenden.
- Organisieren Sie Ihren Raum: Alles, was man regelmäßig braucht, sollte leicht zugänglich sein.
- Nutzen Sie jede Gelegenheit, um Ihre Haltung zu ändern (Telefon, Besprechung, Gespräch mit Kollegen, Pause,…).
In der Werkstatt oder auf dem Feld
- Verwenden Sie mechanische Hilfsmittel zum Tragen von Lasten.
- Gestalten Sie die Arbeitshöhen so, dass der Rücken weniger gebeugt wird.
- Schulung der Mitarbeiter in Gesten und Körperhaltungen durch Präventionsschulungen.
- Beteiligen Sie die Mitarbeiter an der Gestaltung ihres Arbeitsplatzes: Sie sind die ersten Experten für ihre Aufgaben.
Unternehmen können auch ergonomische Audits organisieren, Sensibilisierungsprogramme einführen, eine ergonomische Bewertung durchführen und Arbeitsplätze anpassen.
Wie wäre es, wenn Sie mit einer Ergonomieausbildung noch einen Schritt weiter gehen würden?
Um Unternehmen bei ihren Präventionsbemühungen zu unterstützen, bieten wir Schulungen an, die der Ergonomie am Arbeitsplatz gewidmet sind und von Gesundheits- und Präventionsspezialisten geleitet werden.
Diese Schulungen, die sowohl für Mitarbeiter als auch für Personalverantwortliche oder Manager konzipiert sind, ermöglichen :
- die spezifischen ergonomischen Risiken in jeder Arbeitsumgebung zu identifizieren,
- konkrete Instrumente zur Gestaltung von Arbeitsplätzen erwerben,
- und nachhaltige präventive Verhaltensweisen in den Teams zu fördern.
📩 Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um mehr zu erfahren.